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Autofahren mit Maske – in Zeiten von Corona erlaubt?

Das gab es schon immer: Wer als leidenschaftlicher Raser unerkannt bleiben wollte, der hat sich etwas einfallen lassen. CDs am Rückspiegel, schnell etwas Spray aufs Kennzeichen oder den Allerwertesten anstelle des Gesichts ablichten lassen. Wer jedoch denkt, dass es jetzt in der Corona-Krise durch die Maskenpflicht eine legale Methode gibt, unerkannt jedem Blitzer zu entkommen, der irrt.

, Sabine Elbers

Während der Corona-Pandemie gibt es viel Platz auf den Straßen. Wo sonst überfüllte Verkehrswege für trägen Verkehrsfluss sorgen, ist jetzt durch das verringerte Verkehrsaufkommen vielerorts freie Fahrt möglich.

Das führt bei Verkehrsteilnehmern oft zu einem sorgloseren Verhalten im Straßenverkehr und verleitet zu schnellerem Fahren – die extrem Rücksichtslosen auch wieder verstärkt zu illegalen Autorennen. Ein Ferrari-Fahrer hat es jüngst auf der A7 mit seinem 963 PS starken Gefährt auf unverantwortliche 372 km/h gebracht, ein Autofahrer wurde in Leipzig mit 182 km/h innerorts geblitzt. Die Berliner Polizei hat in den vergangenen Wochen fast dreimal so viele illegale Autorennen zur Anzeige gebracht wie im Vorjahreszeitraum.

Und Sie fragen sich: Mit Maske alles kein Problem?

Auch während Corona gilt die Straßenverkehrsordnung: Gesicht muss trotz Maske erkennbar bleiben!

Manch einer glaubt, durch das Tragen des aktuell vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutzes unentdeckt und ungestraft zu bleiben. Erlaubt ist das aber nicht. Die Straßenverkehrsordnung regelt das unmissverständlich: Paragraf 23 besagt: „Wer ein Kraftfahrzeug führt, darf sein Gesicht nicht so verhüllen oder verdecken, dass er nicht mehr erkennbar ist.“ Wer sich im Straßenverkehr bewegt und gegen die geltenden Regeln verstößt, muss bestraft werden können.

Die ausschlaggebenden Gesichtszüge sind laut StVO Augen, Nase und Mund. Beide Gesichtsteile zu verdecken ist rein rechtlich zu viel. Mit der eng anliegenden, oft selbstgemachten Maske, die Mund, Nase und einen großen Teil der Wangen bedeckt, ist die Erkennbarkeit nicht immer gegeben. Sturmhaube und Gasmaske gehen erst recht nicht. Der Atemschutz muss zumindest so getragen werden, dass die Augen und Stirn erkennbar sind.

Bei Nichtbeachtung könnten 60 Euro Bußgeld fällig werden. Wer es trotzdem riskiert hat und dann geblitzt worden ist, nimmt in Kauf, dass der Fahrzeughalter bestraft wird. Halter könnten dann beispielsweise dazu verpflichtet werden, ein Fahrtenbuch zu führen.

Aus medizinischen Gründen ist die Maske beim Autofahren während Corona erlaubt!

Ob es zu einem Bußgeldbescheid kommt, liegt letztlich im Ermessen des jeweiligen Ordnungshüters. Hier kommt es wohl auf den Einzelfall an. Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen teilte im April 2020 mit: Der Schutz der Gesundheit hat oberste Priorität. So sehen es die Zuständigen fast aller Bundesländer ebenfalls.

Aufgrund der Lage kann es für Fahrzeugführer einen medizinischen Grund geben, der das Tragen einer Maske erforderlich macht – beispielsweise, wenn jemand mit einer weiteren Person unterwegs ist, die der Risikogruppe angehört. Der Mundschutz kann für Brillenträger wiederum zur Gefahr werden.

Hier gilt besondere Vorsicht beim Fahren mit Maske. Wenn der Mund-Nasen-Schutz an den Rändern nicht eng am Gesicht anliegt, wird der Atem umgelenkt und die Brille beschlägt. Der Tipp: Greifen Sie auf handelsübliche Masken zurück. Die sind kleiner und lassen mehr vom Gesicht erkennen.

Worauf können Sie sonst noch beim Autofahren in Zeiten von Corona achten?

Fahren Sie vor allem ordentlich, umsichtig und mit angepasster Geschwindigkeit! Der Bundesverband Verkehrssicherheitstechnik appelliert an alle Pkw-, Lkw- und Motorradfahrer, sich besonders jetzt an die Verkehrsregeln zu halten und dabei insbesondere die Geschwindigkeitsvorgaben zu beachten.

Wir sind alle aufgerufen, unseren Anteil an der Überwindung der durch das Corona-Virus hervorgerufenen Pandemie zu leisten – dazu gehört auch der Schutz unseres Gesundheitssystems durch Reduzierung der Zahl der Verkehrsunfallopfer! Zu schnelles Fahren führt zu ansonsten vermeidbaren Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und bindet die Einsatz- und Rettungskräfte. Das belastet das gesamte Gesundheitssystem, insbesondere Notaufnahmen und Intensivstationen.

Wussten Sie, dass Blitzer noch mehr können?

Blitzer reduzieren Unfälle und retten Menschenleben, indem sie Geschwindigkeitsverstöße erfassen und verfolgbar machen. Sie können aber noch viel mehr!

Zum Beispiel in England kann mit der automatischen Erfassung von Autokennzeichen und der geeigneten Software das Verkehrsmanagement verbessert werden, auch in der durch Corona stark beeinflussten Zeit.

Automatische Kennzeichenlesesysteme (AKLS) können Daten sammeln (natürlich anonymisiert), um das aktuelle Verkehrsaufkommen, die Geschwindigkeit und das Verhalten mit vergleichbaren Zeiträumen vor der Krise zu vergleichen. Sie erkennen Kennzeichen per OCR-Zeichenerkennung (Optical Character Recognition). Das ermöglicht besser zu verstehen, wie sich das Fahrverhalten geändert hat, zum Beispiel in Bezug auf das Verkehrsaufkommen und die Verkehrsflüsse oder die Fahrzeuggeschwindigkeiten.

Die Rückschlüsse daraus können helfen, geeignete Maßnahmen auf anderen noch nicht überwachten Straßen zu ergreifen, um die Sicherheit zu erhöhen und damit letztendlich unnötigen weiteren Belastungen des Gesundheitswesens entgegenzuwirken. Die AKLS-Technologie kann neben Geschwindigkeitserfassung auch zur Mauterhebung, Fahrzeiterfassung, Zugangskontrolle, gebührengestützten Verkehrssteuerung oder für Sicherheitsabsperrungen und Parkraumbewirtschaftung genutzt werden.

Bleiben Sie also gesund! Mit Mund-Nasen-Schutz, wo notwendig, und allzeit vorsichtiger Fahrt!

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Sabine Elbers

Über Sabine Elbers

Sabine Elbers ist seit 2001 im Kommunikationsbereich der Jenoptik Division Light & Safety tätig. Die studierte Sprachwissenschaftlerin nutzt ihre langjährige Erfahrung zur internen und externen Kommunikation von Themen rund um öffentliche Sicherheit sowie die Verkehrssicherheit. Als Pendlerin zwischen Wohn- und Arbeitsort erlebt sie täglich die Gefahren der Mobilität in einem Ballungsraum und ist sich sicher, dass es ohne Regeln und deren Durchsetzung nicht funktionieren würde.

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